Freitag, 15. Juni 2012

Und wieder ein Buch:


 „Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn“ von André Kubiczek


Ausgehend von der eigenen Kindheit in der DDR schreibt Kubiczek in seinem autobiografischen Roman "Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn" über die eigene Familiengeschichte und damit einhergehend DDR-Geschichte, Wendezeit aber auch über Laos, die Heimat seiner Mutter und die 60er Jahre in Russland, wo sich seine Eltern beim Studium kennen gelernt hatten.
Sehr assoziativ springt Kubiczek durch Zeiten und Räume und knüpft dabei ein emotionales Netz, in dem das Bild des eigenen Lebens und das seiner Familie langsam immer deutlicher hervortritt. Den Kampf der Eltern um eine so außergewöhnliche Liebe zwischen der Tochter einer einflussreichen laotischen Familie und einem Stahlarbeitersohn aus der DDR mitten im real existierenden Sozialismus, Kindheit, Jugend und Militärzeit als „mandeläugiger“ Exot in der kleinbürgerlichen DDR-Welt, Tod des Bruders und der Mutter, dann Wende und völlig auf den Kopf gestelltes Leben, all das beschreibt Kubiczek lapidar, nicht wertend. Nur durch die Einblicke in die eigene Gefühlswelt entsteht ein auch emotional erfahrbares Bild eines Lebens und der Geschichte, in die dieses Leben eingebettet ist. Lesenswert!

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