„Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn“ von André Kubiczek
Ausgehend von der eigenen Kindheit in der DDR schreibt
Kubiczek in seinem autobiografischen Roman "Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn"
über die eigene Familiengeschichte und damit einhergehend
DDR-Geschichte, Wendezeit aber auch über Laos, die Heimat seiner Mutter und die
60er Jahre in Russland, wo sich seine Eltern beim Studium kennen gelernt
hatten.
Sehr assoziativ springt Kubiczek durch Zeiten und Räume und knüpft dabei
ein emotionales Netz, in dem das Bild des eigenen Lebens und das seiner Familie
langsam immer deutlicher hervortritt. Den Kampf der Eltern um eine so
außergewöhnliche Liebe zwischen der Tochter einer einflussreichen laotischen Familie
und einem Stahlarbeitersohn aus der DDR mitten im real existierenden
Sozialismus, Kindheit, Jugend und Militärzeit als „mandeläugiger“ Exot in der
kleinbürgerlichen DDR-Welt, Tod des Bruders und der Mutter, dann Wende und
völlig auf den Kopf gestelltes Leben, all das beschreibt Kubiczek lapidar,
nicht wertend. Nur durch die Einblicke in die eigene Gefühlswelt entsteht ein
auch emotional erfahrbares Bild eines Lebens und der Geschichte, in die dieses
Leben eingebettet ist. Lesenswert!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen